Vertreter der Medizinischen Versorgungszentren der Krankenhäuser Sachsen-Anhalts tagten in Halle
7. MVZ-Jahresveranstaltung
Halle, 07.06.2018 – Am 6. Juni 2018 trafen sich in Halle die Vertreter der Medizinischen Versorgungszentren der Krankenhäuser Sachsen-Anhalts zu ihrer diesjährigen Jahrestagung. Auf der jährlich stattfindenden Veranstaltung werden politische, rechtliche und finanzielle Fragen der MVZ im Land Sachsen-Anhalt diskutiert. In diesem Jahr waren der Einladung der Landeskrankenhausgesellschaft neben den Vertretern der Landesverbände der Krankenkassen und der Ärztekammer auch die gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Landtagsfraktionen von CDU (Tobias Krull, Bernhard Bönisch), SPD (Dr. Verena Späthe) und DIE LINKE (Dagmar Zoschke) gefolgt.
Als Gastredner hatte die Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Dr. Reinhard Nehring, Abteilungsleiter im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, und Dr. Bernd Köppl, Vorstandsmitglied im MVZ-Bundesverband, eingeladen. Der Vertreter des Sozialministeriums warf einen landespolitischen Blick in die nahe Zukunft der medizinischen Versorgungslandschaft Sachsen-Anhalts. So wird das Land aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren wesentlich mehr Fachgebiete brauchen. Eine andere Herausforderung wird die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Pflegeeinrichtungen, stationärer Krankenhausversorgung und ambulantem Sektor sein. Hierzu zählt auch die Umsetzung des neuen Pflegeberuferreformgesetzes auf Landesebene. Zu den Themen, welche die Landesregierung in den kommenden Jahren weiterhin beschäftigen wird, zählen auch die Zunahme der psychiatrischen Erkrankungen, die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung auf dem Lande sowie der dringend notwendige Ausbau der Telemedizin. Nehring betonte in diesem Zusammenhang den maßgeblichen Anteil der Medizinischen Versorgungszentren an der Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Sachsen-Anhalt. Auch der Vertreter des Bundesverbandes der Medizinischen Versorgungszentren hob die wachsende Bedeutung der MVZs hervor. Nach wie vor sei ein starkes Wachstum der MVZ-Zulassungen zu verzeichnen. Köppl bezeichnete die sektorenübergreifende Versorgung als „Trend der Zukunft“. Dass es hier strukturbedingt viele Schnittstellenprobleme gibt, habe nun auch die Politik erkannt. Im Gespräch ist die Einsetzung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe unter Einbeziehung der Regierungsfraktionen des Bundestages, die sich u. a. mit Fragen der Bedarfsplanung beschäftigen wird. Ferner sollen die Länder ein Mitspracherecht in den Zulassungsausschüssen der Kassenärztlichen Vereinigungen erhalten.
Im zweiten Teil der Veranstaltung standen fachspezifische Themen auf der Tagesordnung. Rechtsanwalt Schroeder-Printzen informierte über die aktuelle Rechtsprechungspraxis im MVZ-Bereich, Frank Welz referierte zu Änderungen bei der Abrechnung von MVZ-Leistungen.
Die Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt hat vor sieben Jahren mit einer Satzungsänderung die Betreuung der sachsen-anhaltischen Krankenhaus-MVZs übernommen. Sie ist damit der erste Landesverband in Deutschland, der die politischen und rechtlichen Interessen der Medizinischen Versorgungszentren seiner Mitglieder vertritt.