4. Jahresveranstaltung der Medizinischen Versorgungszentren der Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt am 17.06.2015 in Wernigerode
Krankenhaus-MVZ sind zukunftssichere Kooperationen
Halle, 18.06.2015 – seit nunmehr vier Jahren betreut die KGSAN neben den Krankenhäusern des Landes auch deren Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Medizinische Versorgungszentren haben nicht nur in Sachsen-Anhalt einen starken Zulauf. Nach einer Umfrage des MVZ-Bundesverbandes sehen 66% der jungen Mediziner ihre Zukunft nicht mehr in der Einzelpraxis, sondern arbeitsteilig und kooperativ in einem Medizinischen Versorgungszentrum. Allein in den 34 Medizinischen Versorgungszentren der Krankenhäuser Sachsen-Anhalts arbeiten rd. 10% der ambulant tätigen Vertragsärzte. Sie versorgen ca. 700.000 ambulante Behandlungsfälle im Jahr, was - gemessen an der gesamtambulanten Versorgung Sachsen-Anhalts - einem Anteil von ca. 8% entspricht. Und der Anteil wächst: Die Zeitschrift der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt berichtete im vergangenen Jahr von einem 50-prozentigen Rückgang der ärztlichen Niederlassungen bis zum Jahr 2025. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels bedeutet dies neue Chancen, Herausforderungen und Erwartungen an die Medizinischen Versorgungszentren“, hob der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt, Dr. Gösta Heelemann in seiner Rede vor Vertretern der Krankenhaus-MVZ Sachsen-Anhalts, die sich gestern in Wernigerode zu ihrer Jahrestagung trafen, hervor.
Einen Blick in die Historie, Entwicklung und Zukunft der Medizinischen Versorgungszentren warf der Vorsitzende des MVZ-Bundesverbandes BMVZ, Dr. Bernd Köppl. Die zunehmende Zahl von MVZ – 2004 gab es deutschlandweit 70, 2013 waren es bereits 795 MVZ – belege, dass Medizinische Versorgungszentren die Plattform für zukunftssichere Kooperationen in der Gesundheitsversorgung seien: „Sie haben sich etabliert, sie funktionieren und werden von den Ärzten angenommen.“
In diesem Jahr fand die Veranstaltung im Harzklinikum „Dorothea Christiane Erxleben“ statt. Dort wurde vor zehn Jahren das erste Krankenhaus-MVZ Sachsen-Anhalts in Kooperation mit dem Diakonie-Krankenhaus Elbingerode gegründet. Die Geschäftsführer beider Häuser, Dr. Peter Redemann und Martin Montowski, betonten in ihren Grußansprachen die partnerschaftliche und gut funktionierende Zusammenarbeit. An den 5 MVZ-Standorten arbeiten heute 29 Ärzte in 12 Fachrichtungen zusammen.