Regionalwirtschaftliche Effekte der Krankenhäuser Sachsen-Anhalts
Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle legt aktuelle Studie vor
Magdeburg, 26.01.2015 - Das isw – Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle (isw Halle) hat heute in Magdeburg eine Studie zu den regionalwirtschaftlichen Effekten, die sich aus dem laufenden Betrieb der Kliniken Sachsen-Anhalts ergeben, vorgestellt.
Die Studie war von der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt (KGSAN) in Auftrag gegeben worden. „Immer noch werden Krankenhäuser in der politischen und öffentlichen Diskussion ausschließlich als Kostenfaktor wahrgenommen“, so der Vorsitzende der KGSAN, Prof. Dr. med. Schütte. „Mit dieser Studie liegen erstmals konkrete Zahlen und Fakten vor, die das Krankenhaus als einen hochvernetzten Standort mit einem hohen Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenzial charakterisieren.“
Die Studie belegt, welchen Platz und welche Bedeutung die Kliniken in der Gesamtwirtschaft Sachsen-Anhalts über die direkte Bereitstellung von Gesundheitsleistungen hinaus einnehmen. Mehr als 35.000 Arbeitsplätze im Land hängen mit der Tätigkeit der Krankenhäuser zusammen, die gleichzeitig eine regionale Bruttowertschöpfung von knapp 1,8 Mrd. € erwirtschaften. Insgesamt verbleiben rund 60% der indirekten Bruttowertschöpfung der Krankenhäuser Sachsen-Anhalts im Land.
Deutschlandweit hängen ca. 41.000 Arbeitsplätze von der Tätigkeit der Krankenhäuser ab. Das bedeutet, dass jeder Krankenhausbeschäftigte rechnerisch 0,6 zusätzliche Arbeitsplätze generiert. Die durch die Tätigkeit der Krankenhäuser hervorgerufene Bruttowertschöpfung beläuft sich insgesamt auf über zwei Mrd. Euro. Jeder Euro, der in den Krankenhäusern Sachsen-Anhalts erwirtschaftet wird, erzeugt 0,80 € an Bruttowertschöpfung für die gesamte Wirtschaft.
Über die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte hinaus werden durch die Krankenhäuser auch bedeutende fiskalische Effekte hervorgerufen. Gesamtwirtschaftlich sind das unter Einschluss von indirekten und induzierten Effekten gut 946 Mio. €. Davon entfallen etwa 278 Mio. € auf die Krankenhäuser und ihre Beschäftigten selbst (direkte fiskalische Effekte).
Die Studie ist bei der Geschäftsstelle der KGSAN erhältlich.
Die PRESSE berichtete:
Die Welt vom 26.01.2015: „Krankenhausgesellschaft fordert Hilfen vom Land“
Volksstimme Magdeburg vom 27.01.2015: „Krankenhäuser fordern vom Land mehr Investitionen. Studie belegt erstmals hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung der Kliniken in Sachsen-Anhalt“
Mitteldeutsche Zeitung vom 27.01.2015: „Kliniken als regionale Anker“
Richtigstellung der MZ vom 28.01.2015, Seite 2:
KORREKTUR
In dem Artikelüber die wirtschaftliche Bedeutung der Krankenhäuser ist uns ein Fehler unterlaufen. Nach Angaben der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt zahlt das Land nur 20 Millionen Euro im Jahr pauschal an die Krankenhäuser für Ersatzbeschaffungen. Und nicht, wie berichtet, 252 Millionen Euro bis 2016.
Vortrag Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Blum (MLU Halle-Wittenberg) Vortrag Dr. Michael Schädlich (isw Halle)