Vier österreichische Ärzte werben intensiv für Krankenhäuser Sachsen-Anhalts
„Fahrt hin, schaut`s euch an und bleibt“
„Gut, dass wir die jungen Menschen dabei haben“, lautete der Tenor der diesjährigen Jobbörse in Österreich. Gemeint waren die vier jungen Ärzte – eine Frau und drei Männer –, die seit dem Herbst des vergangenen Jahres in Krankenhäusern Sachsen-Anhalts arbeiten. Studiert haben sie in Österreich und dort, in ihren Universitätsstädten, warben sie in diesem Jahr namens der Krankenhäuser Sachsen-Anhalts um ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen, die soeben die Suche nach Aus- und Weiterbildungsplätzen starten. Denn in Österreich werden aufgrund des fehlenden Numerus Clausus mehr Mediziner ausgebildet als Arbeits- bzw. Weiterbildungsplätze vorhanden sind. Die Wartezeit auf einen Facharztausbildungsplatz beträgt durchschnittlich drei Jahre.
„Da bieten wir in Sachsen-Anhalt angehenden Medizinern gute Chancen zur Aus- und Weiterbildung. Zudem sind die Häuser dank des Sonderförderprogramms für die Krankenhäuser der neuen Bundesländer seit beginn der 90er Jahre baulich auf neuem Stand und technisch-apparativ gut ausgestattet“, erklärte dazu Dr. Gösta Heelemann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V: (KGSAN). „So ergänzen sich die Interessen der österreichischen Arbeitsplatz suchenden Mediziner und die der Ärzte suchenden Krankenhäuser ausgesprochen gut“, resümierte Dr. Heelemann.
Bereits zum 4. Mal warben Chefärzte, Personalchefs und Verwaltungsleiter aus 14 Krankenhäusern Sachsen-Anhalts an den drei Standorten Innsbruck, Graz und Wien um junge Mediziner und zeigten sich abschließend sehr zufrieden mit der Resonanz auf ihre Angebote sowie mit den „zahlreichen guten Gesprächen“, die sie geführt haben. Knapp 200 Studierende hatten sich – trotz Prüfungsphase – für die Arbeitsplatzangebote der Krankenhäuser interessiert. Ermutigt wurden sie auch seitens ihrer eigenen Standesvertretung, die den Studierenden den Rat „Auslandserfahrung bereichert“ mit auf den Weg gab. Die vier jungen österreichischen Mediziner, die seit Herbst vergangenen Jahres in Krankenhäusern Sachsen-Anhalts arbeiten, gaben ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen – ganz im Sinne der Krankenhäuser – die Empfehlung: „Fahrt hin, schaut`s euch an und bleibt.“
Unterstützt werden die Anstrengungen, dem Ärztemangel in Sachsen-Anhalt zu begegnen, vom Ministerium für Gesundheit und Soziales sowie von der Landesärztekammer.
Zudem hat die KGSAN, die die Jobbörse initiierte, eine Broschüre erarbeitet, in der 23 Krankenhäuser aus Sachsen-Anhalt ihr jeweiliges Profil in Wort und Bild darstellen. Das Magazin wurde in Innsbruck, Graz und Wien kostenlos an Interessenten verteilt.
Ingesamt sind derzeit rund zwei Dutzend österreichischer Ärzte in Sachsen-Anhalt tätig.